Green IT im Maschinenbau – Wie Verkabelung zur Energieeffizienz beiträgt

Grün leuchtende Multimode Kabel in einem Serverrack – energieeffiziente Infrastruktur für nachhaltige Maschinenbauanwendungen

Nachhaltigkeit in der Industrie ist längst mehr als ein Marketingversprechen. Maschinenbauer investieren gezielt in umweltfreundliche Produktionsprozesse – doch ein Bereich bleibt oft unbeachtet: die Netzwerkinfrastruktur. Multimode Kabel spielen dabei eine zentrale Rolle. Richtig eingesetzt, tragen sie dazu bei, Energieverluste zu minimieren, die Systemeffizienz zu steigern und langfristig CO₂-Emissionen zu senken. Green IT beginnt nicht im Server – sondern beim Kabel.


Datenautobahnen mit geringem Verbrauch

Faseroptische Systeme verbrauchen weniger Energie als traditionelle Kupferleitungen – besonders über größere Entfernungen. In industriellen Umgebungen, wo Maschinenhallen mit vernetzten Sensoren, Steuerungen und Datenerfassungssystemen arbeiten, wirkt sich jede Einsparung auf den Gesamtenergieverbrauch aus.
Multimode-Lösungen sind dabei prädestiniert für kurze bis mittlere Distanzen: Sie benötigen weniger Sendeleistung, haben niedrigere Verlustwerte und erzeugen kaum Abwärme.

Noch entscheidender: Der geringere Energiebedarf betrifft nicht nur die Übertragung selbst, sondern reduziert auch die Last auf aktive Netzwerkkomponenten wie Switches, Router und Transceiver. Das senkt die Systemtemperatur – ein Vorteil für die Lebensdauer der Hardware und die Betriebskosten der Klimatisierung.

Nachhaltigkeit ist messbar

Wer Green IT ernst nimmt, muss die technischen Auswirkungen messbar machen. Und genau hier zeigt sich, wie wichtig die Wahl der richtigen Verkabelung ist. Betrachtet man den Stromverbrauch eines konventionellen Ethernet-Setups mit Kupferverkabelung und vergleicht ihn mit einem auf Multimode-LWL basierenden Aufbau, ergeben sich über Jahre hinweg klare Unterschiede. Bei 24/7-Betrieb summieren sich selbst kleine Verbrauchsunterschiede zu signifikanten Energieeinsparungen.

Zudem enthalten Glasfaserkabel keine Schwermetalle wie Blei oder Cadmium, die bei der Entsorgung problematisch wären. Sie sind leichter, weniger materialintensiv und besser recycelbar – ein ökologischer Vorteil über den gesamten Lebenszyklus.

Zwei IT-Fachkräfte analysieren Netzwerkdaten zur Energieeinsparung – nachhaltige Planung mit Multimode Kabel in der Industrie

Multimode OM4 vs. Kupferverkabelung im Maschinenbau

Kriterium Multimode OM4 (LWL) vs. Kupferverkabelung (z. B. Cat 6A)
Materialökologie Glas & Kunststoff – frei von Schwermetallen, gut recycelbar. Kein Kupferabbau nötig
Energieverbrauch im Betrieb Geringe Sendeleistung nötig. Reduzierte Abwärme. Effizient bei kurzer Distanz
Kühlaufwand & Abwärme Weniger thermische Last in Switches und Serverräumen. Geringerer Kühlbedarf
Störsicherheit (EMV) Immun gegen elektromagnetische Störungen. Vorteilhaft in Fertigungshallen
Installation & Platzbedarf Dünnere Kabeldurchmesser. Leichter zu verlegen in Kabeltrassen und Schaltschränken
Zukunftsfähigkeit Unterstützung von 10 Gbit/s und mehr auf kurzen Strecken. Geeignet für IIoT und Prozessdatenerfassung
Langfristige Betriebskosten Geringerer Energieverbrauch. Weniger Hardware-Stress. Wartungsärmer
Anwendungsbereich Ideal für Inhouse-Verkabelung in Maschinenhallen, Werkstätten, Technikräumen
Schwächen Höherer Initialpreis. Empfindlicher bei mechanischer Belastung (lösbar durch Industriekabel)

Weitere Informationen sowie eine breite Auswahl an energieeffizienten Multimode Kabeln für den industriellen Einsatz finden Sie unter: https://shop.fiber24.net/MULTIMODE-OM/de

Industrietauglich und zukunftsfähig

Viele Maschinenbauer befürchten Einschränkungen bei Robustheit oder Kompatibilität – ein überholter Gedanke. Moderne Multimode-Systeme sind speziell für den industriellen Einsatz entwickelt worden: mit robusten Steckverbindungen, geschützten Leitungen und EMV-Sicherheit. Besonders in Umgebungen mit starken elektromagnetischen Feldern – etwa durch Schweißanlagen oder Hochstromleitungen – sind Glasfaserlösungen oft die einzige störungsfreie Option.

Ein weiterer Punkt: Die wachsende Zahl an IIoT-Endpunkten (Industrial Internet of Things) verlangt nach wachsender Bandbreite. Wer heute auf energieeffiziente LWL-Verkabelung setzt, schafft die Grundlage für 10-Gigabit-Infrastrukturen – ohne später teure Umrüstungen vornehmen zu müssen.

Klimastrategie durch Technik

Die Verkabelung ist kein dekoratives Beiwerk. Sie ist strategischer Hebel für die Nachhaltigkeitsziele eines Unternehmens. Wer bei der Planung eines neuen Werks, der Modernisierung bestehender Anlagen oder der Digitalisierung von Prozessen auf energieeffiziente Verkabelung setzt, investiert in stabile, ressourcenschonende Infrastrukturen.

Die Entscheidung für Multimode-Systeme ist nicht nur technisch sinnvoll, sondern ein Signal: Green IT im Maschinenbau ist keine Worthülse, sondern beginnt in der technischen Tiefe – dort, wo Daten entstehen, verarbeitet und weitergeleitet werden.

Checkliste: Was bei nachhaltiger Netzwerkplanung beachtet werden sollte

Kriterium / Maßnahme
Wurde der tatsächliche Distanzeinsatz geprüft? (Multimode sinnvoll bis ca. 150 m bei 10 Gbit/s)
Ist OM4/OM5 die passende Wahl für Datenrate und Infrastruktur?
Werden energieeffiziente Switches und Transceiver mit niedriger Verlustleistung eingesetzt?
Gibt es Störquellen (EMV) in der Halle, die gegen Kupfer sprechen?
Ist die Verkabelung in ein nachhaltiges Gesamtkonzept eingebunden (z. B. Green-IT-Ziel)?
Wurde die Lebensdauer von Kabeln und Hardware in die Kostenbetrachtung einbezogen?
Wird auf recycelbare und schadstoffarme Komponenten geachtet?
Können Förderprogramme für energieeffiziente IT-Infrastruktur genutzt werden?
Gibt es eine zukunftsfähige Skalierungsmöglichkeit für IIoT und neue Maschinen?
Wurde ein EMV-störungsfreier, wartungsarmer Aufbau realisiert (z. B. Glasfaser statt Kupfer)?

Investieren mit Weitblick

Die Umstellung auf glasfaserbasierte Verkabelung ist nicht nur ein Nachhaltigkeitsthema. Sie ist auch ein ökonomischer Vorteil. Langfristig zahlt sich die Investition durch geringere Betriebskosten, reduzierte Ausfallraten und eine bessere CO₂-Bilanz aus. Förderprogramme für energieeffiziente Infrastruktur können die Umstellung zusätzlich erleichtern. Unternehmen, die jetzt handeln, profitieren nicht nur ökologisch – sondern auch wirtschaftlich.

Förderfähig und unterschätzt: Nachhaltige Netzwerke als Investitionsvorteil

Die Umstellung auf energieeffiziente Verkabelung ist nicht nur technisch sinnvoll, sondern oft auch finanziell förderfähig. Viele Maschinenbauunternehmen lassen Potenziale ungenutzt, weil sie die Infrastrukturkosten als gegeben hinnehmen. Dabei bieten staatliche Programme auf Bundes- und Landesebene gezielte Förderungen für Investitionen in ressourcenschonende IT-Systeme – inklusive Verkabelung, Netzwerkkomponenten und Planungskosten.

Ein Beispiel: Im Rahmen der BAFA-Förderung für „Energieeffizienz in der Wirtschaft“ können Unternehmen bis zu 40 Prozent Zuschuss auf investive Maßnahmen erhalten, wenn diese nachweislich den Stromverbrauch reduzieren. Netzwerktechnik fällt dabei unter die Kategorie „Querschnittstechnologie“. Wer hier frühzeitig mitdenkt, kann sich die Modernisierung bezuschussen lassen – und gleichzeitig die ESG-Ziele des Unternehmens vorantreiben.

Wichtig ist: Die Maßnahme muss vor Projektbeginn beantragt werden. Wer also ohnehin plant, die Infrastruktur anzupassen oder eine Halle neu zu verkabeln, sollte diesen Schritt strategisch vorbereiten – idealerweise mit einem Partner, der die technischen Vorteile von Multimode-Lösungen mit der förderfähigen Argumentation verbinden kann.

Symbolbild zu Fördermitteln im Maschinenbau – finanzielle Unterstützung für energieeffiziente Infrastruktur mit Multimode Kabel

Klarer Vorsprung durch grüne Infrastruktur

Energieeffizienz beginnt bei der Infrastruktur – und Verkabelung ist dabei oft der blinde Fleck. Wer als Maschinenbauer auf Green IT setzt, sollte auch dort hinschauen, wo es auf den ersten Blick unsichtbar bleibt: in Kabelkanälen, Netzwerkschränken und Servicetunneln. Multimode-Lösungen bieten hier einen klaren Vorteil – für die Umwelt, für die Kostenstruktur und für die Zukunftsfähigkeit industrieller IT.

Bildnachweis: DC Studio, Volha, Stockwerk-Fotodesign / Adobe Stock